In sechs Monaten beginnt das Eidgenössische - Interview mit dem OK-Präsidenten
Herr Mülller, in sechs Monaten, genau am 24.Juni 2022, beginnt das 41. Eidgenössische Pontonierwettfahren, welches die Aarburger Pontoniere durchführen. Was war Ihre Motivation einen solchen Grossanlass zu organisieren, welcher nun sogar noch mit dem Wasserfest kombiniert wird?
- Der Pontonierfahrverein Aarburg hat 1988 letztmals ein Eidgenössisches organisiert. Das war damals ein Fest der Superlative. In der Pontonierszene wir noch heute von diesem Fest erzählt und zwar sehr positiv. Ich fand dann einfach, es wäre mal wieder an der Zeit, einen solchen Anlass in unsere Region zu holen. Dass das Eidgenössische mit dem Wasserfest kombiniert wird war so nicht geplant. Das hat schlicht und weg Corona so bestimmt. Wir mussten den Anlass um ein Jahr verschieben und so fällte es halt ins gleiche Jahr wie das Wasserfest.
Ein solch grosser Event bringt immer einen Berg von Arbeit. Was waren bis jetzt die anspruchsvollsten Aufgaben?
Da fallen mir gleich drei Aufgaben ein:
- Ich habe ein hoch motiviertes und erfahrenes OK. Doch durch die ewigen Unsicherheiten rund um Corona und dann noch die Verschiebung um ein Jahr hat halt schon etwas Bremspuren hinterlassen. Jetzt ist der Schwung aber wieder da und wir sind auf Kurs.
- Das zweite sind die Sponsoren. Einen solchen Anlass durchzuführen braucht eine gewisse finanzielle Unterstützung. Diese zu bekommen erweist sich gerade jetzt als sehr schwierig. Uns fehlen doch noch ein paar Franken. Ich bin aber überzeugt, auch das schaffen wir noch.
- Der Auf – und Abbau sowie das Fest selber brauchen eine riesige Anzahl an freiwilligen Helfer. Die suche dazu ist auch nicht gerad einfacher geworden. Die Pontoniere verfügen zwar über ein riesiges personelles Netzwerk, aber viel wollen sich noch nicht binden. Die Unsicherheit ist halt auch hier gross.
Und was hat Sie am Meisten geärgert?
- Das Einholen von den unzähligen Bewilligungen für diesen Anlass. Das ist fast nicht mehr zu bewältigen. Es gibt so viele Ämter und Personen die man anfragen und informieren muss. Hier fehlen einfach die Vernunft und der gesunde Menschenverstand. Ich mache mir echt sorgen wohin das in unserem Land noch führt. Für unseren Anlass habe ich bis heute 35 Gesuche gestellt. Einzelne, ist aber die Ausnahme, sind sehr einfach zu bearbeiten. Andere dauern halt etwas länger. Ein Beispiel: Es braucht für ein paar provisorische Bauten am Aare Ufer eine Baubewilligung. Nach 21 Monaten erhielten wir am 22. November 2021 eine Bewilligung.
Sie bieten spannende Wettkämpfe und ein grandioses Wasserfest mit zwei Feuerwerken. Ein tolles Riesenfest mit einem Stück Hoffnung auf Normalität dieser schwierigen Zeit?
- Die Hoffnung auf etwas Normalität motiviert uns. Wir müssen einfach dran glauben. Es wurden in den letzten Monaten so viele Anlässe abgesagt, das muss doch mal ein Ende haben. Die Gefahr ist aber, wenn wieder Anlässe in einem «normalen» Rahmen durchgeführt werden können, dass es zu einer Überflutung vom Angebot kommt. Damit wir da mithalten können muss unser Fest einfach perfekt organisiert und geplant sein. Es muss ein Angebot für die ganze Bevölkerungsgruppe haben und ich glaube, das können wir bieten.
Zuletzt, was wünschen Sie sich für das Wettfahren und das Wasserfest?
- Keine Unfälle beim Auf- und Abbau, wie aber auch am Anlass selber
- Anspruchsvolle und Faire Wettkämpfe mit einem optimalen Wasserstand
- Ein friedliches und eindrückliches Fest für Wettkämpfer und Besucher